DATEN
Bauherr
ARGE Werler Wald
Planungspartner
Dipl.-Ing. Architekt J.-Ulrich Blecke, Warstein
Dr.-Ing. Architekt Christoph Spiekermann, Erfurt
Planung
2024
ARGE Werler Wald
Dipl.-Ing. Architekt J.-Ulrich Blecke, Warstein
Dr.-Ing. Architekt Christoph Spiekermann, Erfurt
2024
Im Werler Stadtwald entsteht derzeit auf einem ehemaligem Kasernengelände ein Landschaftsbauwerk. Dieses dient der naturnahen Abdeckung, Renaturierung und hochwertigen Nutzung auf der neu angelegten Deponie für unbelasteten Erdaushub. Auf dem Hochpunkt soll abschließend ein Aussichtsturm errichtet werden, der einen Rundum-Fernblick von der Soester Börde über das Sauerland und den Märkischen Kreis bis hin zum Ruhrgebiet erlaubt.
Der knapp 38m hohe Turm entwickelt sich über einem konvexen Dreieck als Grundrissform und ist im Verlauf seiner Höhe um 90° verdreht. Dadurch ergibt sich eine spannungsgeladene Gesamtform, die je nach Blickwinkel zu wechselnden asymmetrischen Silhouetten führt.
Der Lastabtrag erfolgt über drei farblich markierte Eckstützen aus Stahl sowie jeweils elf dazwischen liegenden Holzstützen. Verbunden werden diese zu schalenartig tragenden Turmhüllen über geschossweise angeordnete Horizontalrohre mit zwischenliegender Aussteifung durch Zugdiagonalen. In den Drittelspunkten des Turms gibt es Montagestöße, so dass je ein Turmdrittel am Boden vormontiert und anschließend per Autokran aufgesetzt werden kann.
In den Ebenen der Stöße gibt es Zwischenplattformen, die ein Herantreten von innen an die Turmhülle und somit rundherum Ausblick durch die Holzstabebenen ermöglichen. Auch die oberste Plattform auf gut 34,50m Höhe bietet durch das weite Hochziehen der Hölzer hinter dem Geländer einen optisch sicheren Halt.
Betreten wird der Turm durch eine Öffnung am Fußpunkt, die durch Weglassen einer der Holzstützen entsteht, was statisch an dieser Stelle durch Umlagerung der Kräfte möglich ist. Eine rundum durch Holzlatten eingehauste großzügige Spindeltreppe gewährleistet einen schwindelfreien Aufstieg. Zusammen mit dem vom Naturschutz geforderten Dach ist diese Einhausung auch ein wirksamer Schutz gegen mögliche optische Irritationen von Greifvögeln in diesem Gebiet.